7/18/2009

Ich hatte einmal einen Traum .....

Früher, als ich jung war und noch viele Träume hatte, wurde ich auch manchmal gefragt, was ich den in der Zukunft machen will oder werden möchte.

Darauf habe ich vor meiner Ausreise aus Deutschland und noch jahrelang hier in Japan gewöhnlich geantwortet, dass ich gern die Welt mit "meinem bloßen Händen" ändern möchte. Dies nicht durch Geld, Einfluss, politische Macht oder dergleichen, sondern buchstäblich, nämlich als Handwerker durch das "Werk meiner Hände". Ich habe mir immer eingebildet (und tue dies eigentlich immer noch zu einem gewissen Grade), dass ich die Hände eines Heilers, die Hände eines Therapeuten habe. Nicht ganz gewöhnliche Hände. Und mit diesen Händen wollte ich als Handwerker mein Werk vollbringen und so bleibende Werte schaffen.

Inzwischen bin ich schon 51 Jahre alt und immer noch nicht in der Lage, die Grundlagen der Arbeit, die ich als meinen Beruf (vom Wort "Berufung" abstammend) ansehe, problemlos zu "handhaben".

Ich fürchte daher, ich muss gewisse Korrekturen an diesem meinem Traum vornehmen: die Welt zu beeinflussen liegt wohl nicht in meiner Reichweite.

Mein Schicksal liegt wohl eher darin, als drittklassiger Handwerker ohne jedes Aufsehen den Rest meines Lebens zu verbringen, denn die 250 Jahre weitere Schulung und Bemühungen, die ich bräuchte, um mir endlich handfestes Können und Wissen anzueignen, habe ich unter Umständen gar nicht mehr ...

Ein wesentlich bescheidener Traum als vorher, aber in seiner Stille auch nicht unattraktiv.

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