Bücher übersetzen .......
Wir leben im sogenannten Zeitalter der Information. Und über das sich immer weiter "ausbreitende" Internet werden heutzutage dermaßen große Informationsmengen verbreitet, dass keine einzelne Person diese noch überblicken, geschweige denn verarbeiten kann.
Wenn man in diesem Zusammenhang über das Übersetzen von Büchern spricht, klingt das fast wie ein Anachronismus. Aber persönlich würde ich gern einige (zahlreiche) Bücher aus dem japanischen ins Deutsche übersetzt sehen.
Denn es besteht hier ein ausgesprochenes Ungleichgewicht zwischen Ost und West. Hier in Japan findet man in jedem Buchgeschäft buchstäblich unzählige aus fremden Sprachen übersetzten Werke, natürlich einschließlich der meisten sogenannten deutschen Klassiker. Demgegenüber hatte ich bei allen meinen letzten Deutschlandbesuchen in ALLEN Buchgeschäften Schwierigkeiten Bücher zu finden, die aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt wurden.
Dann gibt es da aber auch die andere Seite. Nämlich schlechte Qualität oder seltsame Wahl der Titel. Als Übersetzer habe ich auch schon einmal ein vollständiges Buch über Akupressur übersetzt. Glückerweise bin ich da nur für meine Übersetzung bezahlt worden und mein Name ist nicht auf dem Umschlag erschienen. Und das ist besser so. Denn was ich dort übersetzt habe, halte ich persönlich (als Fachmann auf diesem Gebiet) für großen Unsinn und völlig wertlos !
Ich habe auch schon einmal ein Buch gelesen, in dem der Berg "Fuji" als Fujiyama (eine derzeit in Deutschland leider übliche Bezeichnung) genannt wird und es dann hieß, die Japaner würden ihn "liebevoll 'Herr Fuji' nennen". Das ist natürlich auch Unsinn! Zum einen gibt es keinen Japaner der diesen Berg "Fujiyama" nennen würde. Er heißt hier "Fujisan". Dabei steht "san" für das chinesische Schriftzeichen für "Berg". Das japanische Suffix "san" steht aber auch für Herr/Frau, was wohl zu oben genannten Missverständnis geführt hat.
Nur muß aus diesen Missverständnissen auch abgeleitet werden, dass deren Urheber nicht viel über/von Japan wissen. Und die Verbreitung von "falschem" Wissen, wie zum Beispiel "Fujiyama" kann in einem Zeitalter, in dem internationale Verständigung wesentlich ist, bestimmt nicht viel Gutes anrichten.
Meines Wissens nach ist ein großer Teil der Japaner ausreichend bis sehr gut über die Lage (wirtschaftlich, politisch, historisch etc.) in anderen Ländern (natürlich auch Deutschland) unterrichtet. Demgegenüber kenne ich persönlich niemanden in Deutschland, der einigermaßen vernünftig über die Lage in Japan unterrichtet ist.
Und nun meine ich, dies spricht Bände über die fehlenden Bände (übersetzter Bücher)!
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