3/14/2015

"Handwerk"

(Ein die Hände betreffender Auszug aus einem Brief an eine alte Bekannte ...)

Nach orientalischer Ansicht haben alle Dinge dieser Welt ein bestimmtes Niveau einer Energie, die (übertragen aus dem chinesischen im englischen Sprachgebrauch gewöhnlich) "Qi" genannt wird. Ohne Energie kein Dasein - eine Vorstellung die ausgezeichnet zu den Konzepten der Quantenphysik passt. Diese Energie liegt in belebten und unbelebten Dingen natürlich unterschiedlicher Form und Intensität vor. Darunter gibt es ferner auch das "Qi der Krankheit" und das "Qi der Gesundheit" - der Umgang mit diesen Energieformen bildet eine der Grundlagen der orientalischen Medizin.
Für meine Arbeit als Akupunkteur ist es nun im Prinzip erforderlich, dass ich einerseits das "Qi der Krankheit" von den Patienten aufnehme und ableite und andererseits ihnen mein (sofern vorhanden) "Qi der Gesundheit" zufließen lasse.
Dies funktioniert NUR, wenn die Hände entspannt sind. Ich erkläre diesen Umstand meinen Patienten immer gern wie folgt: die Hände sind wie ein Telefon. Um die Stimme des Anderen zu hören, muss man den Hörer abnehmen und zuhören. Zum Antworten spricht man dann ins Mikrofon.

Wenn Patienten nun eine nicht unerhebliche Menge unerwünschtes "Qi der Krankheit" in sich einschließen, gleichzeitig aber auch durch einen Mangel an "Qi der Gesundheit"geprägt sind, kommt es zu phyischen oder seelischen Krankheiten. Ein solches Ungleichgewicht lässt sich hervorragend zum Beispiel am Meer ausgleichen.
Am Meer die ** völlig entspannten Hände** (dies ist wichtig!) mit den Handflächen auf das Meer richten, und mit dem Ausatmen (sich / es) eher "gehen lassen" als "herausdrücken" - das Qi in Richtung Meer ausfließen lassen. Dann anders herum, wieder mit ** völlig entspannten Händen**, versuchen das Meer zu "fühlen". Als Mutter alles Lebens hat das Meer eine **SEHR VIEL** Qi! Und wenn es außerdem noch windig ist und große Wellen gibt: dann wird da eine enorme Menge **kinetischer Energie** fühlenbar: eine 2-300 m lange, vielleicht 1-2 m hohe Welle stellt vermutlich mehrere tausend (zehntausend!) Tonnen Masse dar, die dort ganz elegant bewegt werden.

Es wäre einen Versuch wert, ohne spezielle Absichten die Hände über alle möglichen Dinge zu halten (NICHT direkt berühren!) und sich dann fragen ob dabei Unterschiede gespürt werden. Ein Stück Glas oder Stahl sollte sich jedoch völlig anders anfühlen als zum Beispiel eine lebende Pflanze. Empfehlung: üben mit den Händen (nicht mit dem Kopf) telefonischen Kontakt zur Welt aufzunehmen. Dies könnte zu völlig neuen und unerwarteten "Einsichten" führen.
Im deutschen Sprachgebrauch heißt es vermutlich nicht ganz zufällig "be-greifen", wenn man davon spricht, die Welt zu verstehen ...

3/04/2015

Dolmetschen in Japan

Ich lebe seit ca. 36 Jahren in Japan, wo ich sowohl praktizierender Akupunkteur als auch freiberuflicher Übersetzer bin. Bisher war das Übersetzen die Grundlage für unseren Lebensunterhalt.
Durch das Internet wird aber immer mehr dieser Arbeit in Richtung China, Indien, Südamerika oder andere Ländern mit "billigen" Anbietern umgeleitet.
Deswegen möchte ich versuchen, in Zukunft etwas mehr zu dometschen als bisher, um uns über Wasser zu halten. Bisher habe ich Dolmetschaufträge nur mit Rückbehalt angenommen, damit ich meine Praxis nicht leer stehen lassen muss.

Ich bin nach eigenem Ermessen ausreichend gut vertraut mit technischen und medizinischen Inhalten und habe daher schon häufiger deutsche Ingenieure bei Präsentationen, Werksbesuchen, Arbeiten vor Ort etc. begleitet.

Falls jemand irgendwann einmal einen Dolmetscher in Japan brauchen sollte, würde ich gern meine Hilfe anbieten.
Dabei würde ich etwa den gleichen Betrag in Rechnung stellen, den ich hier von den Übersetzungsagenturen erhalte, so dass es für eventuelle Kunden zweifellos kostengünstiger wird, als eine Agentur zu bitten.

Ich würde mich freuen, wenn ich hin und wieder dem einen oder anderen aushelfen könnte.

Mit freundlichen Grüßen aus Japan
Thomas Blasejewicz
nyuwa@hb.tp1.jp